Dr. Linus Eichhorn, Tierarzt:
Der Tierarzt in der Schweinehaltung übernimmt die Aufgabe, die Tiere im Stall gesund zu halten. Das Verhindern von Krankheiten dient dem Wohlergehen des Tieres und dem Tierschutz. Auch das Schweinefleisch kann so ohne Bedenken von uns verzehrt werden.
Ein Schweinetierarzt ist speziell hierfür ausgebildet und muss dafür auch regelmäßig zu Fortbildungen.
Er kommt meist wöchentlich auf den Hof und untersucht Schweine auf ihren Gesundheitszustand. Außerdem führt er mit dem Landwirt gemeinsam Routinemaßnahmen durch. Dabei handelt es sich z.B. um Impfungen, Trächtigkeitsuntersuchungen oder die Behandlung erkrankter Schweine. Auch Gesundheitskontrollen, zum Beispiel über Blutanalysen, sind ein wichtiger Teil seiner Arbeit.
Das frühzeitige Erkennen von Krankheiten ist im Schweinestall sehr wichtig, deshalb
ist die tägliche Tierkontrolle ein wichtiger Teil der Arbeit im Stall. Die Behandlung kranker Tiere ist deshalb meist nur ein kleiner Teil der tiermedizinischen Arbeit auf dem Hof. In spezialisierten Betrieben sind Schweine oft meist sehr gesund. So sprechen Landwirt und Tierarzt vielmehr über vorbeugende Maßnahmen wie Impfzeitpunkte, Fruchtbarkeitsparameter, Futter- und Hygienekonzepte oder zukünftige Betriebsentsentwicklungen.
Der Name leitet sich aus der griechischen Sprache ab: anti = gegen und bios = Leben (der Bakterien). Bei den Antibiotika (Einzahl Antibiotikum) handelt es sich um Arzneimittel zur Bekämpfung von Bakterien. Einige Bakterien können Krankheiten verursachen. Somit sind Antibiotika wichtige Mittel in der Medizin.
Lange Zeit hatte die Menschheit keine Kenntnis von Bakterien. So führten die durch Bakterien verursachten Krankheiten neben Krieg und Hunger dazu, dass die Menschen nicht alt wurden. Menschen im Mittelalter wurden häufig nicht älter als 35 Jahre. Erst im Jahre 1928 entdeckte der Forscher Alexander Fleming durch Zufall einen Schimmelpilz, in dessen Nähe keine Bakterien wuchsen. Der Schimmelpilz produzierte Penicillin, dies war das erste bekannte Antibiotikum.
Mit den Antibiotika hatte man jetzt ein neues Mittel im Kampf gegen viele Krankheiten. Da Penicillin nicht gegen alle Krankheiten wirksam war, suchte man nach weiteren wirksamen Stoffen. Mittlerweile gibt es sehr viele Antibiotika. Richtig eingesetzt können sie Leben retten. Ein Grund warum wir heute eine Lebenserwartung von 80 Jahren haben, ist die verbesserte Gesundheit durch den Einsatz von Antibiotika.
Das Antibiotikum wurde zum Wundermittel, das Standardmedikament in der Behandlung, sowohl in der Humanmedizin als auch in der Tiermedizin. Auch leichte Infektionen, wurden sofort antibiotisch behandelt. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung wurden Antibiotika sogar vorsorglich verabreicht, damit die Tiere gar nicht erst krank wurden. Dieser sorglose Einsatz führte aber zu Problemen. Es traten unerwünschte Nebenwirkungen wie Allergien, Störung der gesunden Darmbakterien oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auf. Auch wirkten einige Antibiotika nicht mehr wie gewohnt, die Bakterien wurden teilweise resistent. Die Entstehung von Resistenzen ist eine natürliche Entwicklung von Bakterien, um sich so vor dem Absterben durch ein Antibiotikum zu schützen. So gibt es heute Bakterienstämme, die gegen viele Antibiotika resistent sind. Dann sprechen die Mediziner von Multiresistenz. Viele Bakterien leben nicht ausschließlich auf Menschen, Tieren oder in der Umwelt, sondern können die Grenzen zwischen Menschen, Tieren und Umwelt überwinden. Damit wir in Zukunft noch wirksame Antibiotika haben, ist also ein gemeinsames Handeln in Humanmedizin, Tiermedizin, Landwirtschaft und Umwelt von großer Bedeutung.
Nach dem Erkennen der gefährlichen Resistenzentwicklung musste der Einsatz von Antibiotika neu bedacht werden. Tierärzte sind weiterhin verpflichtet Tierleid zu verhindern, sie also von Krankheiten zu heilen. Ein wichtiges Instrument zum Heilen sind Antibiotika. Um den Einsatz auf das notwendige Maß zu beschränken, wurden gesetzliche Maßnahmen ergriffen. Darüber hinaus hat die Tierärzteschaft sich eigene weiterführende Leitlinien zum Antibiotikagebrauch geschaffen. Um die Wirksamkeit eines eingesetzten Antibiotikums zu prüfen, muss ein Antibiogramm erstellt werden und dementsprechend das richtige Antibiotikum eingesetzt werden. Viele Krankheiten können heute durch Impfungen verhindert oder zumindest abgeschwächt werden. Dadurch müssen weniger Tiere antibiotisch behandelt werden. Seit 2011 wird der komplette Antibiotikaverbrauch bei allen Nutztieren registriert. Der Verbrauch ist bis heute um 68 Prozent zurück gegangen.
Ab 2015 wurde bei Schweinen ein Minimierungsprogramm etabliert. Zu Beginn mussten noch mehr als 20 Prozent der Mastschweine mit Antibiotika behandelt werden. Heute liegt der Wert unter 5 Prozent.
Unter kritische Antibiotika werden Wirkstoffe verstanden, die die Weltgesundheitsorganisation als besonders wichtig für die Behandlung des Menschen eingestuft hat. Diese Stoffe sind vor Entstehung von Resistenzen extra zu schützen. Einige Wirkstoffe davon sind auch in Tierarzneimitteln enthalten. Diese Medikamente dürfen nur in begründeten Fällen eingesetzt werden. Dadurch ist deren Einsatz bei Tieren stark rückläufig.
Bei einer Behandlung reichern sich Antibiotika im Tierkörper an. Diese werden über verschiedene Mechanismen vom Körper wieder ausgeschieden. Die Zeitdauer dafür ist unterschiedlich je nach Wirkstoff und Tierart. Antibiotika dürfen aber in Lebensmittel nicht vorhanden sein. Deshalb muss, bevor die Tiere oder deren Produkte wie Ei oder Milch als Lebensmittel genutzt werden, nach deren Behandlung eine gewisse Zeit abgewartet werden. Diese Wartezeit wird vom Gesetzgeber für jedes einzelne Medikament nach wissenschaftlichen Erkenntnissen vorgeschrieben. Damit wird sichergestellt, dass unsere Lebensmittel keine Antibiotikarückstände enthalten.
Die zunehmende Unwirksamkeit von Antibiotika geht uns alle etwas an. Schließlich kann jeder einmal auf ein lebensrettendes Antibiotikum angewiesen sein. Der bewusste Umgang mit Antibiotika muss immer wieder thematisiert werden. In der landwirtschaftliche Tierhaltung werden heute Antibiotika nur noch gezielt, um Tierleid zu verhindern, eingesetzt. Alles andere ist gesetzlich nicht erlaubt.
Im Wort Vitamin steckt „Vita“- was übersetzt „das Leben“ bedeutet. Alle Vitamine sind überlebensnotwendig, wir Menschen können nicht auf sie verzichten, sonst sterben wir nach einiger Zeit. Im Fall einer Mangelversorgung mit einem Vitamin werden wir krank.
Es gibt viele Vitamine, z.B. Vitamin C und Vitamin A, die vor allem in Obst, Gemüse, Saaten, also in Pflanzen stecken, weshalb es auch gesund ist, viel davon zu essen. Das Vitamin B12 ist ein besonderes Vitamin, denn um es aufzunehmen, müssen wir Fleisch, Fisch, Eier und/oder Milchprodukte essen. Pflanzen enthalten leider gar kein Vitamin B12.
Vitamin B12 ist nötig für die Blutbildung und für ein funktionierendes Nervensystem. Typische Mangelsymptome am Beginn sind Vergesslichkeit, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Schließlich kommt es zur Blutarmut und damit zur Sauerstoffmangelversorgung des Körpers.
Jugendliche und Erwachsene brauchen etwa 3-4 µg pro Tag. Kinder, Babys und schwangere Frauen benötigen eher mehr. 4 µg Vitamin B12 sind zum Beispiel in zwei Eiern oder einer Portion Schweinebraten enthalten. Leberwurst ist auch eine gute Quelle für Vitamin B12.
Vitamin B12 wird in der Leber lange gespeichert. Das heißt, wer beginnt, vegan zu essen, kann monate- bis jahrelang von seinen Reserven zehren, ehe er oder sie Mangelsymptome spürt. Aber bei längerer veganer Ernährung wird ein Mensch dadurch krank. Im Extremfall kann man an einem Vitamin B12-Mangel sogar sterben. Schützen kann man sich mit Vitamin B12 aus der Apotheke. Vegane Ernährung ist also für uns Menschen keine normale Ernährung. Wir brauchen auch tierische Anteile in der Nahrung.
Pflanzenfresser bekommen ihr Vitamin B12 aus dem Darm „geliefert“, ihre Darmbakterien produzieren es für sie.
Ein sehr hoher Anteil an tierischen Produkten in der Ernährung mit eher wenig Pflanzenkost ist auch ungesund. Wer beginnt, sich vegan zu ernähren, dem geht es kurzfristig gut, weil er oder sie endlich viel pflanzliche Nahrung zu sich nimmt, die vorher gefehlt hat. Langfristig gesehen ist eine gesunde Mischkost mit allen Komponenten, also Obst, Gemüse, Vollkorngetreide, Nüssen, Hülsenfrüchten, Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten eine gute Wahl für unseren Körper.
Ansprechpartner:
Dr. Linus Eichhorn
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Eine ausgewogene Ernährung spielt in jeder Lebensphase eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Entwicklung des Menschen.
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