Kai Thomsen, Landwirt:
Die Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft bezieht sich auf eine nachhaltige Wirtschaftspraxis, die darauf abzielt, Ressourcen effizient zu nutzen, Abfall zu minimieren und ökologische Auswirkungen zu reduzieren. Hier ist eine ausführliche Erklärung der Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft:
1. Ressourceneffizienz:
In einer kreislauforientierten Landwirtschaft geht es darum, Ressourcen wie Wasser, Energie, Düngemittel und Boden möglichst effizient zu nutzen. Das bedeutet, dass Betriebe versuchen, ihre Produktionsprozesse so zu gestalten, dass möglichst wenig Ressourcen verschwendet werden.
2. Geschlossene Kreisläufe:
Im Mittelpunkt der Kreislaufwirtschaft steht die Idee geschlossener Kreisläufe. Das bedeutet, dass Abfälle und Nebenprodukte eines Prozesses als Ressourcen für einen anderen Prozess dienen sollten. Beispielsweise könnten Pflanzenreste oder Tiermist als Dünger für Felder genutzt werden.
3. Diversifizierte Anbausysteme:
Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft fördert oft die Einführung diversifizierter Anbausysteme. Das bedeutet, dass verschiedene Pflanzen- und Tierarten auf demselben landwirtschaftlichen Betrieb angebaut oder gehalten werden, um die Vielfalt zu erhöhen und verschiedene ökologische Nischen zu nutzen.
4. Biologische Vielfalt fördern:
Ein wichtiger Aspekt der Kreislaufwirtschaft ist die Förderung der biologischen Vielfalt. Dies kann durch den Schutz von natürlichen Lebensräumen, die Anpflanzung von Hecken und Bäumen sowie die Schaffung von Lebensräumen für nützliche Insekten und Tiere erfolgen, die zur Schädlingsbekämpfung beitragen.
5. Recycling von organischen Materialien:
Organische Materialien wie Pflanzenreste, Tiermist und Lebensmittelabfälle werden in einer kreislauforientierten Landwirtschaft recycelt. Diese Materialien können durch Kompostierung oder Vergärung in Biogasanlagen in wertvollen Dünger oder Energie umgewandelt werden.
6. Nachhaltige Bewirtschaftung von Boden und Wasser:
Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft beinhaltet auch die nachhaltige Bewirtschaftung von Boden und Wasser. Dies umfasst Maßnahmen wie Erosionskontrolle, Wasserrückhaltung und den Einsatz von Bewässerungssystemen, die Wasser effizient nutzen.
7. Nutzung erneuerbarer Energiequellen:
Der Übergang zu erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie oder Windkraft kann ein Teil der Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft sein. Dies hilft, den ökologischen Fußabdruck zu verringern und den Energiebedarf der Betriebe nachhaltig zu decken.
8. Kreislaufführung von Nährstoffen:
Die Kreislaufwirtschaft fördert die Wiederverwendung von Nährstoffen, insbesondere tierischer Ausscheidungen wie Gülle oder Mist. Diese können als Dünger auf Feldern verwendet werden, um den Boden zu düngen und den Bedarf an externen Düngemitteln zu reduzieren.
9. Berücksichtigung sozialer Aspekte:
Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft berücksichtigt auch soziale Aspekte wie die Schaffung von Arbeitsplätzen in ländlichen Gemeinden, die Förderung lokaler Märkte und die Berücksichtigung von sozialen Gerechtigkeitsfragen.
Insgesamt strebt die Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft danach, die Landwirtschaft in ein nachhaltiges und umweltfreundliches System zu transformieren, das nicht nur ökonomisch rentabel ist, sondern auch die ökologischen und sozialen Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt.
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