Dr. Linus Eichhorn, Tierarzt:
Was sind Proteine und wofür sind sie wichtig?
Proteine werden umgangssprachlich auch Eiweiß genannt und stellen ca. 15-17% unserer Körpermasse dar. Proteine werden unter anderem für das Wachstum eines Körpers und die Bildung von Muskulatur benötigt.
Protein ist nicht gleich Protein, sie bestehen aus sogenannten Aminosäuren. Diese kann man sich wie verschiedene Bausteine vorstellen, aus denen der Körper unterschiedliche Eiweiße zusammensetzt. Bei Aminosäuren wiederum unterscheidet man essenzielle und nicht-essenzielle Aminosäuren, je nachdem, ob der Körper sie mit der Nahrung aufnehmen muss oder selbst herstellen kann.
Woher bekommt der Körper Proteine?
Eiweiße können aus pflanzlichen oder tierischen Nahrungsquellen aufgenommen werden. Besonders proteinreich sind unter den Pflanzen Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Soja. Tierische Quellen sind Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte aber auch Insekten.
Woher bekommt das Schwein seine Proteine?
Schweine sind von Natur aus Allesfresser. In freier Wildbahn ernähren sie sich viel von Pflanzen, durchwühlen aber auch den Boden und finden dort unter anderem Insekten, und auch Aas verschmähen sie nicht.
Heutzutage stellen wir den Hausschweinen ein optimal zusammengesetztes Futter aus fast ausschließlich pflanzlichen Quellen zur Verfügung. Um gut zu wachsen und gesund zu bleiben, sind besonders die Eiweißquellen wichtig. Tier- und Fischmehl wird aus Kosten- und Umweltschutzgründen aktuell nur in wenigen Ausnahmefällen verfüttert. Kleine Ferkel, die gerade von der Mutter abgesetzt sind, also von Milch auf feste Nahrung wechseln, bekommen meistens noch einige Tage Milchprodukte ins Futter. Ältere Schweine bekommen eine Ration aus Getreide und/oder Mais mit Mineralfutter und Eiweißquellen wie Sojabohnen, Ackerbohnen, Raps und/oder Erbsen. Unter den pflanzlichen Proteinquellen ist die Sojabohne von ihrer Zusammensetzung her mit vielen essenziellen Aminosäuren am besten geeignet, um die Bedürfnisse der Schweine zu erfüllen. Aus diesem Grund wird Soja viel und gerne in der Schweinefütterung eingesetzt.
Soja?
Soja gehört heute nach Weizen und Mais zu den bedeutendsten Nutzpflanzen weltweit. In Deutschland kann Soja nur in wenigen Gebieten angebaut werden, weil das Klima und die Wachstumsbedingungen für Sojapflanzen nicht gut passen. Momentan werden nur ca. 3% der in Deutschland genutzten Sojabohnen hier angebaut. Der Rest wird aus dem Ausland importiert, dabei werden ca. 0,9% des weltweit angebauten Sojas in Deutschland verwendet. Brasilien und die USA sind dabei die größten Sojaproduzenten mit zusammen mehr als 80% des weltweiten Sojas.
Bei Soja, das außerhalb der EU angebaut wird, handelt es sich zum großen Teil um gentechnisch veränderte Sorten. Teilweise wird in Südamerika immer noch Regenwaldfläche abgeholzt, um Ackerflächen für Soja zu schaffen.
Deshalb wird der starke Einsatz von Soja in der Tierfütterung kritisch gesehen. Eine Alternative ist der Anbau und Einsatz von regional anbaubaren Proteinpflanzen wie Ackerbohnen, Raps oder Erbsen. Diese Futtermittel enthalten teilweise weniger Eiweiß und/oder das Aminosäureprofil ist nicht so gut für Schweine geeignet, dadurch wachsen sie dann langsamer. Dieser Effekte kann zwar durch optimierte Rationen teilweise ausgeglichen werden, trotzdem bleibt das Problem bestehen, dass Soja immer noch der beste und günstigste Eiweißträger ist.
Ansprechpartner:
Dr. Linus Eichhorn
Emmy-Noether-Straße 21
25524 Itzehoe
Telefon: 0 48 21 - 40 34 86 0
Fax: 0 48 21 - 40 34 86 4
Mobil: 0175 - 631 43 01
Dagmar Klingelhöller, Landwirtin:
Die Fütterung des Schweines ist vom Saugferkel, über das Aufzuchtsferkel bis zum Mastschwein genau auf die Bedürfnisse angepasst. Genauso ist es in der Sauenfütterung. Es gibt Sauenfutter für niedertragende Sauen und laktierende Sauen, ferkelführende Sauen. Ausführliche Informationen dazu folgen.
Ansprechpartnerin
Dagmar Klingelhöller
Landwirtin
25799 Wrohm
Tel.: 0172-9559243
Copyright © 2025 Schweine for future - Dorthe Bährs